2008-02-18 09:31:07

Tschechien: Gegrummel nach Klaus` Wiederwahl


Nach langem Gezerre ist der umstrittene Präsident Vaclav Klaus für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Nach Ansicht von Beobachtern wurde das nur möglich, weil vorher eine Einigung über die Entschädigung der Kirche für unter den Kommunisten enteigneten Besitz getroffen wurde. Diese Einigung war Teil eines politischen Handels, um Klaus genügend Stimmen für die Wiederwahl zu sichern. Der Erzbischof von Prag, Kardinal Miloslav Vlk, bedauerte das „lange Feilschen“ vor Klaus` Wiederwahl; es lasse die politische Szene des Landes „in recht ungünstigem Licht“ erscheinen. Gewiss werde der Präsident „aus den Diskussionen um seine abgelaufene Funktionsperiode und aus der schweren Geburt der neuen Amtszeit für sich selbst, für seinen Arbeitsstil und für seine Funktion die entsprechenden Schlüsse ziehen“. Der bekannte Priester und Soziologe Tomas Halik hatte offen für einen Gegenkandidaten zu Klaus geworben. Der Synodalsenior der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, Joel Ruml, ließ wissen, die Wiederwahl von Klaus habe keine Bedeutung, „weil die Kirche nicht von Thronwechseln abhängig“ sei. Er wünsche sich jedoch, dass Klaus strenger als bisher über die Demokratie wache und mit seinem persönlichen Beispiel zur Kultivierung des politischen Umfelds beitrage.
(kap 18.02.2008 sk)







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